Forexhandel Short Position



Bekanntlich bietet der Devisenhandel für den Anleger die Möglichkeit, sowohl auf das Fallen als auch auf das Steigen von Währungskursen zu spekulieren. Die meisten Anleger kaufen eine Währung nach wie vor in der Hoffnung, dass die gekaufte Währung im Vergleich zur anderen Währung (Euro) an Wert gewinnen wird. Wenn eine Fremdwährung gekauft wird, also zum Beispiel das Britische Pfund, und dann im Gegenzug Euro verkauft werden, so wird diese Währungsposition auf dem Konto des Anlegers verbucht. Es wird somit eine Long-Position aufgebaut, die den Bestand an dieser Fremdwährung beinhaltet. Nun gibt es aber auch eine Reihe von Anlegern, die lieber auf fallende Fremdwährungskurse spekulieren möchte. In diesem Fall würde man zum Beispiel eine nicht vorhandene Position Schweizer Franken verkaufen und im Gegenzug den Euro kaufen. Da man hier eine Währung verkauft, die man (noch) gar nicht besitzt, baut sich eine so genannte Short-Position auf. Man spricht in diesem Zusammenhang bei dem zugehörigen Handelsgeschäft auch von einem Leerverkauf.

Die Short-Position und die Finanzierungskosten



Wenn man eine Long-Position nicht nur einen Tag, sondern mindestens zwei Tage im Bestand hält, dann muss man an den Forex Broker bekanntlich Finanzierungskosten zahlen. Diese kommen zustande, weil der Broker einem Geld für den Handel überlassen hat, und wie bei jedem Verleihen von Kapital möchte der Broker im Gegenzug natürlich auch durch Zinsen für diese Kapitalüberlassung „entschädigt“ werden. Wie aber sieht es bei einer Short-Position mit den Finanzierungskosten aus? Im Fall einer Short-Position ist es so, dass keine Finanzierungskosten anfallen, sondern der Anleger erhält vom Forex Broker sogar Zinsen für jeden Tag gutgeschrieben, an dem die Soll-Position gehalten wird. Und zwar ist es bei einer Soll-Position so, dass eine Fremdwährung „leer“ verkauft wird und im Gegenzug der Euro gekauft wird. Man hat also durch den Kauf des Euro quasi ein Guthaben in der eigenen Währung, für die man, vielleicht vergleichbar mit der Anlage auf einem Tagesgeldkonto, für diesen Zeitraum auch Zinsen als Gutschrift erhält. Aus Kostensicht ist die Short-Position also deutlich günstiger als eine Long-Position.

Short-Position nur für Pessimisten?



Grundsätzlich gibt es nach wie vor mehr Anleger, die auf steigende statt auf fallende Kurse spekulieren möchten. Daher sind die Long-Positionen auch häufiger vorhanden als die Short-Positionen, da die meisten Anleger von Natur aus eher optimistisch veranlagt sind. Doch kann man wirklich von Pessimisten sprechen, wenn Anleger eine Short-Postion aufbauen? Im Grunde ist diese Bezeichnung nicht zutreffend, denn auch der Anleger, der eine Short-Position aufbaut spekuliert indirekt auf das Steigen des Wertes einer Währung, nämlich des Euros. Denn eine Short-Position besagt nichts anderes als dass man der Meinung ist, dass beispielsweise der Wert Franken im Vergleich zum Euro fällt. Wenn nun aber der Wert des Franken fällt bedeutet das automatisch, dass der Wert des Euro steigt. Im Grunde spekuliert man mit dem Aufbau einer Short-Position eigentlich immer auf einen steigenden Euro, sodass man nicht wirklich von einem pessimistisch eingestellten Anleger sprechen kann. 




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